Jahresrückblick 2011

Wieder war es ein tolles Jahr mit Euch zusammen :o) Gemeinsam lernen, staunen, lachen, fluchen, gewinnen und auch scheitern, das verbindet! So manch einer kam nur unter erschwerten Bedingungen zum Training, nicht nur um seinem Hund den sinnvollen Ausgleich zu gönnen sondern auch weil ihm selber die Atmosphäre so gut tut. Da wurden schon so manch organisatorische Herausforderungen geknackt. Mantrailing kann man fast mit einem Virus vergleichen, hat es Dich gepackt, dann kommst Du nur schlecht wieder davon los. Unseren Hunden ist das recht, wenn es nach ihnen ginge, könnten wir alle ultra verseucht sein ;o)

2011 haben wir leider eine deutlich verminderte Fotoausbeute und als ich die so durchsah, ging ich davon aus, dass wir dieses Jahr leider keinen Rückblick zusammen bekommen. Ein passendes Bild für diese Stimmung habe ich aber tatsächlich gefunden:

Aber beim Trailen ist es manchmal auch nicht anders - wir versuchen immer das Beste draus zu machen

Unser laut Hersteller „Regen abweisendes Sonnendach". Und das stimmt tatsächlich. Es ist „Regen abweisend" - und nicht etwa „Wasser dicht". Na ja, man kommt sich dann vor als würde jemand mit einer vollen Gieskanne über einem stehen - besser als käme es Eimerweise ;o)

Positives Denken ist unglaublich wichtig, hab ich Anja auch dauernd erzählt wenn sie rumnörgelte, nur weil sie „schlappe" 6 Wochen auf Krücken laufen musste. Die Krücken waren wirklich sinnvoll, wenn vielleicht auch von unserer Gruppe nicht so ganz im Sinne des Erfinders eingesetzt ;o)

Wir waren ja auch wirklich nett, 1 Krücke durfte Anja zum Laufen behalten ;o)

 

2011 wollten wir natürlich die Lernerfolge von 2010 schlagen. Wir wollten hoch hinaus. Wie das aussah? Yvonne war so freundlich und hat für entsprechendes Material gesorgt:

 

 

Yvonne leidet übrigens unter Höhenangst! Trotzdem ist sie wirklich freiwillig in dieses Hochversteck geklettert!! „Freiwillig"? Irgendwie schon. Vielleicht war es aber auch die zum Bluff gerufene Warnung „Achtung, da kommt ne Wildsau angerauscht!!!" die bei Yvonne therapeutisch voll punktete. Ich finde es war freiwillig und (eben selber erst bemerkt) wir sind Therapeuten ;o)

 

Manche VPs sind tatsächlich auch übereifrig. Freddy zum Beispiel, den hatte ich ganz simpel in einer Bushaltestelle abgesetzt. Und als wir dann dort ankamen, war die Haltestelle leer, stattdessen trug der Baum dahinter merkwürdige Früchte

Absolut freiwillig ist er da hoch! Oder war es meine nebenbei eingeworfene Bemerkung „Achtung, Deine Schwiegermutter von rechts!" als ich ging?

Im Trail gibt es einige Situationen, da tut man etwas irgendwie unfreiwillig freiwillig. Seht Euch Katrin an. Sie kam tatsächlich mit Gartengummiklocks zum Training. Erzieherische Maßnahmen mussten ergriffen werden! Also führte ihre Suchspur „zufällig" den Wall rauf und Katrin stellte sich „freiwillig" dieser Herausforderung.

Feuertaufe übrigens für Hundeführer Nilo, er war erst zum 2.Mal mit dabei und musste sich als Katrins Helferlein ebenfalls den Hang heraufkämpfen.

Ihr findet die Beiden waren ungeschickt, weil sie nicht den Trampelpfad genommen haben?! Das war knüppelharter Lehmboden, da kam noch nicht einmal der Hund hoch.

Ihr findet das war gemein von mir, das Team da rauf zu jagen?! Ne, gemein wäre es gewesen, wenn ich ihnen oben auf dem Wall über Funk mitgeteilt hätte, dass sie da überhaupt nicht rauf gemusst hätten ;o)

Katrin kam nie wieder in Gummiklocks (auch vorher nicht, war wirklich nur dieses eine Mal) und Nilo ist trotzdem nicht abgesprungen sondern bei uns geblieben. Nilo ist sowieso ein ganz kerniger Neuzugang. Neulich im Training, (wir waren direkt am Strandbad, auflandig scharfer Wind, Gewitterblitze und Donnergrollen, riesige Hagelkörner peitschten auf uns herab) sagte Nilo unter starkem Zähneklappern „Wir sind alle freiwillig hier. Wir könnten alle gemütlich Zuhause auf dem Sofa sitzen, schön eingemummelt in einer kuscheligen Decke. Aber wir wollen das ja nicht. Keiner zwingt uns, wir sind alle freiwillig hier!" Nicht, dass Ihr denkt der Nilo, der muss behämmert sein. Ne, Nilo ist lediglich „Trail infiziert" ;o)

 

Unsere Erziehungsmaßnahme war auch überhaupt gar nicht so drastisch. Ohne Klocks muss man manchmal auch ne seichte Schräge rauf. Wieder hatte es Katrin erwischt ;o)

Nun fragt sich vielleicht man einer „muss man beim Trailen denn immer irgendwelche Hügel rauf klettern?" Ne, nicht immer, manchmal muss man beim Suchen auch Runterklettern und erst auf der Rücktour wieder rauf ;0)

Hier ganz nett der Sascha, ruft nach erfolgreicher Suche von unten hoch „wo sind wir denn eben runter?!"

Na da! Schließlich seid ihr auf dem Hosenboden runter gerutscht, das sieht man doch!

Mantrailing ist Teamwork. Die Hunde lernen früh, dass es keine Versteckmöglichkeit gibt, die wirklich im Voraus schon auszuschließen ist. Die Hundeführer lernen sehr früh, dass sie ihrem Hund vertrauen sollten.

Und es gibt tolle Verstecke.

Pappe und Plastik, Hauptsache wir sind noch vor dem ZVO bei der Zielperson ;o)

 

Streusandkisten, im Winter leider häufig sehr eng ;o)

Weidenflechtkonstruktionen, an denen konnten wir uns bei Iris im „Flechtanker" ordentlich austoben. Das war echt ne Gaudi :o)

Da konnten wir auch richtig Türmchen bauen. Mehr von diesen Dinger übereinander brachten allerdings oftmals die Frage auf, wie wir unsere VP da jemals wieder raus bekommen ;o) Die Dinger verjüngen sich nach oben etwas. Ich glaube wir haben Christine nachher einfach umgekippt um sie aus ihrer Säule zu befreien, sie steckte letztendlich in 4 aufeinander gestapelten Elementen.

 

Da gab es wirklich lustige Verstecke. Ein- und Ausstieg der VP war immer extrem witzig. Angefangen von dem ungläubigen Gesichtsausdruck der VP „da soll ich rein?!" über das „Rein operieren"  der Vp ins Versteck („langsam, mein Fuß klemmt", „mein Arm muss noch mit" oder anderen Einwürfen) und letztendlich über das „na, wie seh ich aus?!"

Sascha zeigt Euch das mal :o)

 

und fertig sah das dann so aus. Licht aus und nur die wagen Umrisse der hohen Gebilde waren zu sehen. Anmerkung an Sascha: Du musst leider noch mal da rein, das Bild ist zu dunkel!

Aber auch die Natur bietet sehr unscheinbare Verstecke. Besonders, wenn man mit Kindern übt.

Manch Hundeführer zieht seinen Hund einfach am Stein vorbei, in der Meinung der Hund möchte gerade mal ein bisschen Zeitung lesen und sucht gar nicht mehr. Diana wunderte sich auch als Pina so zielstrebig auf den Findling zu lief, lies sie aber gewähren. Vertrauen eben :o)

 

Auch wenn die Spur mal bisschen außergewöhnlich verläuft. Nilo hat hier doch gestockt, weil er nicht glaubte, dass unsere etwas kräftiger gebaute VP sich dort zwischen den Häusern durchquetschen konnte. Hat die VP allerdings auch nicht geglaubt. Mit vereinten Kräften und unter Missachtung von gestöhnten „ah, das ist zu eng", und „nun stecke ich aber wirklich fest" haben wir die VP durch den Gang gepropft. Das Runde passt manchmal eben doch durch das Eckige ;o)

So manche Versteckperson kann Dinge tun, die sie nicht für möglich hielt ;o)

 

 

Natürlich gibt es ganz „benutzerfreundliche" Verstecke, da muss die Zielperson einfach nur so rumliegen, bis das Suchteams kommt. Hört sich doch gut an ;o)

Trotzdem ist es im Grünen doch am Natürlichsten

Ich hab die anderen Gruppen mal gebeten, mir ihre Grünverstecke zu senden. Hier von der Freitagsgruppe. Hähhhh? Ok - ist auch Grün mit drauf. Ute hat nun natürlich den Beinamen „Die mit dem Wal tanzt" ;o)

Der Mittwoch hat sich mit diesem Bild beworben. Komiker - aber auch Grün mit drauf

Das gute an Müllcontainern ist, dass man manchmal auch nützliche Dinge darin findet, so wie einen Regenschirm in Regenzeiten :o)

Als Versteckperson hat man es schon manchmal nicht so leicht. Aber das hält fit :o) Ute (die mit dem Wal tanzt) kann übrigens sehr schnell reagieren. Nachdem sie wieder aufrecht stand, hat sie sofort nach mir geworfen. Also die Freitagsgruppe, die ist echt gefährlich ;o)

Die absolute Fitnessübung war dieses Jahr allerdings der Teilbereich des Eignungstestes für angehende Rettungshunde, der im Atemschutzübungscenter der Feuerwehr Lensahn stattfand. Zu Fotozwecken haben wir dann mal das Licht angemacht. Schwerstarbeit für Hundeführer und Helfer. Und ihr sagt immer Kylie wäre so extrem dynamisch. Ich finde sie hing da wie ein nasser Sack und hat sich durch die verschiedenen Ebenen wuchten lassen. Wirklich seeehr dynamisch ;o)

Mitte des Jahres ist uns dann aufgefallen, dass wir ausspioniert wurden. So manch ein aushäusiger Hundeführer wollte mal sehen, wie wir unsere Hunde ausbilden. Dabei darf man bei uns doch zugucken! Guck, da ist schon wieder einer!

 

Es folgen nun Aufnahmen von gesichteten Spionen, solltet ihr zur Identifizierung beitragen können, bitte umgehend bei uns melden! Einige waren aber auch wirklich total gut getarnt.

Manchmal haben wir uns gefragt, wie die denn überhaupt was sehen konnten:

Bei dem Kollegen hier, waren wir ernsthaft am Zweifeln. Unsere Hunde zeigten den Typen aber auffällig oft an. Nun ja, es war dunkel und die Hunde vielleicht etwas übereifrig...

 

Aber es gab auch nahezu animalische Verkleidungen, die fielen uns nur auf, weil sie uns so offensichtlich beobachteten

 

Wir haben dann mal ein neues Spielchen eingeführt. „Zeig uns die Spione", das hat unsere Hunde aber ganz schön von der eigentlichen Arbeit abgelenkt, man kam ja fast nicht mehr vorwärts

Diese Stopps waren so zahlreich, dass wir mit unseren Hunden beigebracht haben, die Spione nur noch auf dem Rückweg anzuzeigen. Schließlich wollen wir unsere VP nicht ewig warten lassen.

Außerdem haben wir festgestellt, dass einige Hunde lesen können und andere nicht. Ehrlich, seht selbst:

Ein talentierter Hundeführer kann einen analphabetischen Hund aber ausgleichen. Der Hundeführer ist dann so „stark", dass er seinen Hund „menthal" dahin führt, wo er selber gerne hin möchte. Floyd kann nicht lesen. Der verfressene Hundeführer wurde natürlich vor erreichen der gedeckten Tische abgefangen.

Und hier noch mal der Beweis, dass Floyd nicht lesen kann. Trotz schriftlichem Hinweis findet er den Eingang nicht!

Aber es gibt auch noch andere Hunde, die definitiv nicht lesen können. Guckt Euch an, was der „i" mit dem Kissen gemacht hat. Dabei stand doch sogar eine Gebrauchsanweisung drauf. Nur von „hier Nase raus beißen" stand da absolut nichts!

Aber ob sie nun lesen können oder nicht, wir lieben unsere 4beinigen Partner.

Wir Gleichgesinnten sind sehr gerne zusammen. Und das obwohl wir lesen können. An der Gartenpforte stand ein großes Schild „Achtung, der Uli bedient heute den Grill". Wir trauten uns trotzdem rein ;o) Ich ja sowieso, der Uli grillt prima :o)

Ein schönes und aufregendes Jahr ist zu Ende gegangen. Und wir freuen uns auf die nächsten 365 Tage, in denen wir immer näher mit unseren Hunden zusammen wachsen können. Gemeinsam lernen und Ziele erreichen.  Mantrailing ist Teamwork und darauf kommt es uns an!